Wenn ein sowieso schon herausforderndes Lebensereignis wie das Abitur mit einer weltweiten Pandemie zusammentrifft, kann man umso stolzer sein, diese Situation mit Bravour gemeistert zu haben. Für 57 Abiturientinnen und Abiturienten des Gymnasiums am Krebsberg in Neunkirchen ist dies der Fall.
In einem feierlichen Rahmen, trotz Abstands- und Hygiene-Maßnahmen aufgrund der Corona-Pandemie, konnten die Abiturientinnen und Abiturienten des Abiturjahrgangs 2021 in Begleitung ihrer Eltern ihr Abiturzeugnis in der Aula am Freitag, den 09.07.21, entgegennehmen.
Landrat Sören Meng gratulierte den Prüflingen, die trotz widriger Umstände den höchsten Schulabschluss erreicht haben. In seiner Rede beschrieb Meng das Schuljahr 2020/2021 als das ABC-Jahr der Abiturienten: Der Abiturjahrgang 2021 sei ein ganz besonderer Jahrgang, musste er sich doch gleich drei Dingen stellen: dem Abitur, der beruflichen Orientierung und Corona. Gerade Letzteres habe von den Schülerinnen und Schülern einiges abverlangt: Flexibilität, Selbstdisziplin, Mut, Grenzerfahrungen, Widerstand und Standhaftigkeit gegenüber schwierigen Bedingungen. Alles gute Voraussetzungen, um das weitere Leben zu meistern.
Diesen Gedanken griff auch die Tutorin Dr. Irmgard Wilhelm-Schaffer auf, die in ihrem Vortrag die diesjährigen Abiturienten scherzhaft mit leckeren, tiefroten, duftenden Tomaten aus dem Garten verglich, die allen Witterungsbedingungen und Stressfaktoren in der Natur ausgesetzt sind und gerade dadurch ein kräftiges Aroma entfalten und Widerstandskraft entwickeln. Ebenso habe der diesjährige Abiturjahrgang besondere Widrigkeiten durch das Coronavirus mit Erfolg gemeistert und sei sicherlich an den Herausforderungen „gereift“.
Die Schulleiterin, Sigrid Maschlanka, griff ein Zitat der Reformpädagogin Maria Montessori aus dem Ende des 19. Jahrhunderts auf. Danach ist die Schule „jenes Exil, in dem der Erwachsene das Kind so lange hält, bis es imstande ist, in der Erwachsenenwelt zu leben, ohne es zu stören“. S. Maschlanka ermutigte hingegen die Abiturientinnen und Abiturienten, in der Welt der Erwachsenen zu stören und sich einzumischen und zwar überall dort, wo sie Unrecht wittern würden, wo Menschenrechte verletzt und Ressourcen unnötig vergeudet würden. Mit dem Abitur gelte es nicht nur Verantwortung für den eigenen beruflichen Werdegang zu übernehmen, sondern auch Verantwortung für eine solidarische Gesellschaft, für eine lebenswerte Umwelt, für Demokratie, Frieden und die Einhaltung der Menschenrechte.
Die stellvertretende Schulelternsprecherin, Annette Hoffmann-Dietz, erinnerte noch einmal wehmütig an die kurz vor den coronabedingten Schulschließungen durchgeführte Kursfahrt des ganzen Abiturjahrgangs nach Holland im März 2020.
Nach der Übergabe der Abiturzeugnisse durch die Tutorinnen an die 57 Absolventen wurden weitere Auszeichnungen für besondere Leistungen bei den Abschlussprüfungen verliehen. Die Preise wurden vom Landrat des Landkreises Neunkirchen, der Sparkasse Neunkirchen, der Bank 1 Saar sowie mehreren Fachgesellschaften gestiftet.
Im musisch-künstlerischen Bereich wurden Claire Eyer (Bildende Kunst) und Kamila Antczak (Musik) ausgezeichnet. In den Gesellschaftswissenschaften und in Religion und Ethik erhielt Selina Nickel, in Fremdsprachen Marc Berger, in Naturwissenschaften Helen Doan und in Mathematik Katharina Coen Buchgeschenke für beste Leistungen. Den Mathematik-Preis der Deutschen Mathematiker Vereinigung erhielt Lucas Coen. Der Preis des Vereins für Socialpolitik wurde Selina Nickel zuerkannt. Für ihre herausragenden Leistungen im Fach Sport wird Katharina Coen in den kommenden Tagen der Pierre de Coubertin-Abiturpreis durch den Landessportverband für das Saarland und das Ministerium für Bildung und Kultur verliehen werden. Der Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker ging gleich an drei Preisträger: Kamila Antczak, Katharina und Lucas Coen. Honoriert für ihr herausragendes Engagement im Fach Chemie wurde Helen Doan durch den Förderpreis der T.S.-Stiftung. Hervorragende Leistungen im Fach Physik erzielte Finn Jungbluth (Abiturpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft).
Den renommierten Scheffel-Preis für die beste Leistung im Fach Deutsch erhielt Lea Schledorn.
Katharina Coen nahm aus den Händen von Sören Meng den traditionellen Preis des Landrats für besondere schulische Leistungen entgegen. Sie schloss ihr Abitur mit der Traumnote 1,0 ab.
Für ihr besonderes Engagement als Medienscouts am GaK wurden Selina Nickel, Fabienne Romescu und Marie Schmidt ausgezeichnet. Lea Schledorn wurde für ihre Leistungen im MINT-Bereich über die gesamte Schulzeit das Mint-Zertifikat verliehen.
Die Übergabe der Abiturzeugnisse wurde durch Darbietungen des Schulorchesters unter der Leitung von Thomas Doll festlich umrahmt.
Die 57 Abiturientinnen und Abiturienten – davon schafften 18 Schülerinnen und Schüler ein „Einser-Abitur“ – sind:
Syed Abbas Viktoria Amann Kamila Antczak Marlene Bartsch Marc Berger Benedict Bliem Katharina Coen Lucas Coen Maximilian Dell Ayça Dev Helen Doan Daniel Ducke Jana Ebert Claire Eyer Julia Fichtner Fabian Fischer Christoph Franz Robin Grund Finn Haderstorfer Juana Hänisch Marcel Hein Helena Heinekamp Noah Hoffmann Gianna Iacopini Justin Jedich Finn Jungbluth Nafieu Khondoker Luzie Krewer Daniel Lang Petra Lo Giudice Jennifer Loré Niklas Lutter Isabelle Maier Raphael Monák Alina Moscalenco Niels Müller Tim Müller Sara Nardi Thoa Nguyen Selina Nickel Hannah Nunberger Arunjit Poswal Riccardo Quagliariello Fabienne Romescu Simon Ruppel Dorien Schäfer Jakob Scherf Lea Schledorn Marie Schmidt Valentin Schmitt Tobias Schwan Jennifer Schwickert Janet Schwickert Lukas Sußenberger Vuong-Minh Trinh Manuel Uhl Julien Zadolny