Bundesbegegnung „Schulen musizieren“ – das Orchester der Musterschule Frankfurt zu Gast am GaK

„Wo sind wir denn da hingeraten?“ fragten sich die 25 Schülerinnen und Schüler des Kammerorchesters der „Musterschule“ aus Frankfurt. Ihr Reisebus hatte sich gerade in einer engen Straße in Spiesen festgefahren. Eine falsche Postleitzahl für das Navi war dem Fahrer auf der Suche nach dem Krebsberggymnasium in der Neunkircher Albert-Schweitzer-Straße zum Verhängnis geworden. Jetzt steckten die Musiker der Frankfurter Eliteschule nach einem erfolgreichen Konzert im Staatstheater Saarbrücken fest. Als Vertreter des Bundeslandes Hessen waren sie zur 20. Bundesbegegnung „Schulen musizieren“ vom 23. bis zum 26. Mai ins Saarland gekommen und lernten jetzt sofort das „Große im Kleinen“ in Form der saarländischen Hilfsbereitschaft kennen. Die Anwohner kamen beratend aus den Häusern und die Gastfamilien zogen in einer Autokolonne nach Spiesen, um die müden und hungrigen Musiker abzuholen. Am nächsten Morgen ging es mit einem Workshop in der Aula des Krebsberggymnasiums weiter. Das Schulorchester des GaK studierte mit den Frankfurter Gästen eine Suite von J.B. Bach und den berühmten Walzer von D. Schostakowitsch ein. Mit Spannung wurde das Konzert vor den Schülern des Neunkircher Gymnasiums erwartet. Über 300 Schülerinnen und Schüler hörten in der Aula konzentriert ein eher ungewohntes Konzert mit Werken von Barock bis zur Romantik an. Allen interessierten Schülern wurden anschließend die eher seltenen Instrumente eines Sinfonieorchesters gezeigt, so mancher durfte zum ersten mal in seinem Leben die Pauke schlagen oder in die Trompete blasen. Danach wurde gemeinsam „gudd gess“ und so gestärkt ein neuer Konzertraum, die Christuskirche in Neunkirchen aufgesucht. Hier und im nahe gelegenen SaarParkCenter gab es an diesem Nachmittag Auftritte von Ensembles aus allen Bundesländern – ein reges musikalisches Treiben in der ehemaligen Hüttenstadt. Ein weiterer Höhepunkt schloss sich am Abend in der Neuen Gebläsehalle mit einem Begegnungskonzert an. Viele Schüler aus den anderen Bundesländern sahen hier zum ersten Mal in ihrem Leben die interessante Industriearchitektur des Saarlandes und waren davon begeistert. Nach einem weiteren Tag in Saarlouis, der wiederum ganz andere Eindrücke hinterließ – wer musizierte schon mal auf einer Festungsmauer von Ludwig XIV. – verabschiedeten sich die Gäste aus Frankfurt am Sonntag von ihren Gastgebern und deren Familien tief bewegt. Die Saarländer, die sie bisher nur im Typ des Heinz Becker kannten, waren ihnen tolle Gastgeber gewesen und hatten mit ihnen die „saarländische Freude“ gelebt. Es war mit Sicherheit nicht die letzte Begegnung mit ihnen.