Eine kleine Delegation von drei Lehrerinnen des Gymnasiums am Krebsberg machte sich kurz vor den Faschingsferien auf den Weg in das Luftlinie siebeneinhalbtausend Kilometer entfernte Kolkata. Es war der Gegenbesuch zu dem des Direktors der indischen Hilfsorganisation Sabuj Shanga vor den Herbstferien 2022. Man wollte die dabei geknüpften freundschaftlichen Bande möglichst schnell verfestigen und endlich die Schulgemeinschaft der von Sabuj Shanga gebauten und betriebenen Aalor Disha-Schule kennenlernen. Dort wurden die Lehrerinnen mit einer überwältigenden Herzlichkeit und Freude empfangen. Es wurden die traditionellen Blumenkränze überreicht und die Kinder zeigten ein umfangreiches Programm an Darbietungen.
Schnell wurde deutlich: Der Schulalltag ist ein völlig anderer als hier bei uns. Manche Kinder kommen zu Fuß von weit her, andere mussten morgens schon am Fischmarkt mithelfen, weshalb die Schule erst um 10 Uhr beginnt. Aufgrund der engen räumlichen Situation finden im einzigen echten Klassenraum oft zwei Unterrichte parallel statt, z.B. in Englisch und Bengali. Die Kinder lernen auch praktische Dinge wie Nähen. Stolz präsentierten sie auch ganz viele Bastelarbeiten, die z.T. auch am Adventsbasar des Gymnasiums am Krebsberg verkauft wurden. Dessen Erlös für die Indienhilfe im Umfang von 4822 € war übrigens entscheidend dafür, dass nun ein Erweiterungsbau der Aalor Disha School in Angriff genommen wird, der 20 zusätzlichen Kindern Schulbildung, Schutz und Nahrung zukommen lässt.
Die Lehrerinnen vom Krebsberg durften nach einer religiösen Zeremonie, einer Puja, den Grundstein dafür verlegen.
Nach den Tagen in der Aalor Disha School ging es dann noch mit dem Direktor von Sabuh Shanga auf eine mehrtägige Reise zu Hilfsprojekten in den ländlichen Gebieten der Sundarbans, um noch mehr Wissen und Eindrücke zur Lebenssituation in Westbengalen zu erhalten.
Erfüllt von all diesen Eindrücken vermitteln die Lehrkräfte nun ihre Erlebnisse und Erfahrungen in zahlreichen Foto- und Videovorträgen an die Schülerschaft des Krebsberggymnasiums. Dabei heißt es meist „Schuhe aus und auf den Boden setzen“, um sich wenigstens ein kleines bisschen in den Schulalltag in Indien einzufühlen. Und „Namaste“ als Gruß, verbunden mit der freundlichen Geste der Hände vor dem Herzen, wird hoffentlich bald wieder von den Krebsbergschülerinnen und Schülern mit einem indischen Gegenüber erschallen. Am ehesten in einer Internetverbindung mit der Aalordishaschool, deren digitale Möglichkeiten mit Krebsberghilfe ausgebaut werden. Aber sicher auch wieder in einer persönlichen Begegnung.